Bauereignis

Erstausstattung dreier Klassenräume

Wir haben uns mit unserer gesamten Schulgemeinschaft auf den Weg gemacht, Schule individuell, inklusiv, passgenau und flexibel für alle Beteiligten zu machen. Die Raumknappheit bedingt, sowohl Fach- und Projektunterricht als auch Freizeitstunden im selben Raum stattfinden zu lassen. Demzufolge besteht die Notwendigkeit, „variable Klassenräume“ zu haben, die zum Einen die physiologische Entwicklung unserer Kinder positiv unterstützen und zum Anderen Flexibilität in den Settings ermöglichen (Einzelarbeit, Partner- und Gruppenarbeit, Besprechungen, Rückzug usw.).
Unsere grundsätzliche Haltung ist es, möglichst alle an Schule Beteiligten an unseren Entwicklungsprozessen teilhaben zu lassen. So auch an der Planung und Erstellung der Räume, in denen unsere Kinder und Pädagog*innen einen großen Teil des Tages verbringen. Unsere Anforderungen an Raum und Umsetzung haben wir nach kritischer Suche in einzigartiger Weise durch die Zusammenarbeit mit den Bauereignissen verwirklicht gesehen.

Ideen sammeln

Die „Bauereignisse“ entwickeln gemeinsam mit den Schüler*innen, also den Nutzer*innen der Lern- und Lebensumgebung, in einer Projektwoche Ideen für die Gestaltung von Räumen und handeln diese in einem demokratischen Prozess aus. Es wird fantasiert, diskutiert, gemessen, gezeichnet, gebastelt … am Ende dieser Woche entsteht ein selbst gebautes, maßstabsgetreues Modell des zukünftigen Klassenraums. Diese Vorgehensweise erzeugt nicht nur Akzeptanz und Identifikation mit dem Resultat, sondern steigert auch die Qualität des Entwurfes bezüglich der Passgenauigkeit für den zu erfüllenden Zweck.

Umsetzung planen

Es folgt eine Planungsphase, in der die MitarbeiterInnen der „Bauereignisse“ die Gestaltungsideen auf Realisierbarkeit überprüfen und in die architektonische Planung gehen. Die fertigen Entwürfe werden mit den Kindern und Pädagog*innen besprochen, das weitere Vorgehen zur Umsetzung wird geplant.

Bauwoche

In einem dritten Schritt werden die Pläne in der Bauwoche in die Tat umgesetzt, d. h. die Kinder bauen unter fachlicher Anleitung ihren Lern- und Lebensraum selbst. Vorhandene Möbel werden in die Gestaltung mit einbezogen. Teil dieser Bauwoche ist auch ein Familienbautag, an dem die Eltern mitwirken und den Bauprozess unterstützen.
Der gesamte Gestaltungsprozess ermöglicht die Entfaltung kreativer Potenziale, Erfahrung von Teilhabe und Selbstwirksamkeit und verstärkt die Identifikation mit dem Ort in außerordentlicher Art und Weise. Im vergangenen SJ entstehen so an der Carl-Kraemer-Grundschule drei neue Klassenräume für eine 4., 5. und 6. Klasse mit den Bauereignissen. Ein weiterer Klassenraum für eine 3. Klasse folgt kurz nach den Sommerferien. Gelangen Sie hier zur Dokumentation der ersten Bauereignisse an unserer Schule.